Die beiden einst von Zensur betroffenen Filme KURZE BEGEGNUNGEN und DER LANGE ABSCHIED von der ukrainischen Regisseurin Kira Muratowa befassen sich mit sphärischer Leichtigkeit mit den Lebensrealitäten ihrer Zeit. Der Fokus auf die weiblichen, oft exzentrischen Hauptfiguren der Filme sowie die filmischen Mittel, die Muratowa einsetzte, machen die Filme zeitlos und zu einem bedeutsamen Teil der Filmgeschichte. (2 Blu-rays)
Die ukrainische Regisseurin Kira Muratowa gehörte zu den bekanntesten, aber auch umstrittensten Filmschaffenden der Sowjetunion. Von den zahlreichen politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen und Umwälzungen ihrer Zeit beeinflusst, schuf sie ein Werk, das als "vielleicht eines der markantesten und einzigartigsten Werke der filmischen Weltgestaltung" beschrieben wird. Muratowa, die mit ihren gewagten und unangepassten Inszenierungen immer wieder Anstoß bei den Zensoren erregte, konnte erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wirklich frei arbeiten. Ihre 1971 gedrehte Tragikomödie DER LANGE ABSCHIED, in der sie mit einer fragmentarischen Erzählweise, collageartiger Montage und dem innovativen Einsatz von Ton experimentierte, war lange Zeit verboten und kostete den damaligen Leiter des Filmstudios in Odessa sogar seinen Posten. Ihr erster eigenständiger Film KURZE BEGEGNUNGEN verschwand nach seiner Premiere im Januar 1968 recht schnell wieder aus den Kinos, da die Zensurbehörde ihn als "antisowjetisch" einstufte. Erst knapp 20 Jahre später wurden dieser und andere unter Verschluss gehaltene Filme der mutigen ukrainischen Regisseurin auch in der westlichen Welt gezeigt. Muratowa selbst ist in ihrer einzigen Schauspielrolle als Valentina in KURZE BEGEGNUNGEN zu sehen.
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